Mein erstes Mal: Schreiben für die iX

This article is from 2010 and has been archived. It's old and probably outdated.

Der Donnerstag war so ein Tag, da kam ich mir seit langem mal wieder vor wie ein Kind, das zu seinem Geburtstag endlich ein lang ersehntes Paket auspackt, das gewünschte Geschenk drin vorfindet und es dann stolz wie Bolle seinem Umfeld zeigen kann. Bei mir war es ausnahmsweise mal kein neues Gadget zum Herumspielen, sondern die neue Ausgabe der iX (08/2010), die einen von mir geschriebenen Artikel zum Thema Unit-Tests für JavaScript enthält - eine Premiere für mich, verbunden mit einer wertvollen Erfahrung und einem nicht zu unterschätzenden Schub fürs Selbstbewusstsein.

Anfangs war ich skeptisch, als mir empfohlen wurde, einen Artikel für die renommierte IT-Fachzeitschrift zu verfassen. Wie das so ist mit Dingen, die man noch nie gemacht hat, die komplex (oder irgendwie ehrfürchtig) zu sein scheinen und deren Umsetzung man sich erst einmal nicht vorstellen kann, lies ich die Idee einige Zeit reifen ohne einen ersten Schritt zu tun.

Nach einer gewissen Phase des Prokrastinierens und Zweifelns entwickelte sich eine "Ach, mach halt mal, was soll schon passieren"-Einstellung - unterstützt durch die ein oder anderen Nachfrage, ob ich es mir schon überlegt hätte und ob ich einen Kontakt zum Verlag haben möchte - Vielen Dank an Ramon und mein familiäres Umfeld für die Ermutigungen an dieser Stelle. :-)

Mit hohem Anspruch (und geringer Erwartung was eine Veröffentlichung anging) machte ich mich irgendwann ans Werk. Schwierig im Nachhinein zu bewerten, was am meisten Arbeit machte, das Schreiben des Textes, die Recherche oder der unterstützende und zu beschreibende Testfall. Keine Ahnung.

Nach dem Versand des irgendwann in einem ersten Entwurf vorliegenden Manuskripts wartete ich nervös auf eine Rückmeldung - gefällt es dem Redakteur? Landet es im Papierkorb? Entspricht der Text trotz vorab geklärter Gliederung überhaupt den Vorstellungen?

Glücklicherweise bekam ich nach einiger Zeit eine Rückmeldung, mitsamt ein paar Anmerkungen und Fragen. Alles in allem recht überschaubar und konstruktiv - von Papierkorb war keine Rede. Nach einer Korrektur und nochmaliger Verfeinerung ging es schon in den Satz - eine Veröffentlichung rückte plötzlich näher.

Donnerstag Morgen hielt ich dann etwas aufgeregt die neue Ausgabe am Kiosk in den Händen - ich hatte bereits am Vortag auf der Heise-Seite nach Anhaltspunkten Ausschau gehalten, ob der Artikel tatsächlich enthalten sein wird - und tatsächlich, da war er!

Beim ersten Überfliegen fiel mir direkt noch die ein oder andere orthografische Abweichung auf, leider übersehen beim eigenen Korrekturlesen und im Lektorat, aber das passiert nun mal. Vermutlich werden in der nächsten Zeit Leser auch nicht mit Kritik sparen - ich freue mich schon darauf, denn nur durch Diskussionen, andere Perspektiven und einen fundierten kritischen Austausch kann man seinen eigenen Kenntnisstand in dem jeweiligen Themengebiet überprüfen und erweitern.

Rückblickend betrachtet finde ich es wichtig, über den eigenen Schatten gesprungen zu sein, es einfach ausprobiert und durchgezogen zu haben - von dieser äußerst positiven Erfahrung werde ich noch einige Zeit zehren können. Wer weiß, vielleicht folgt ja der ein oder andere Artikel für den „Verlag aus der norddeutschen Tiefebene", falls sich mir die Gelegenheit bietet und die Zeit es zulässt.

Jan Beilicke

About the author

Jan Beilicke is a long-time IT professional and full-time nerd. Open source enthusiast, advocating security and privacy. Sees the cloud as other people's computers. Find him on Mastodon.