Fenster auf, Geld raus.

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Das war mir bislang völlig unbekannt. Die 732 europäischen Abgeordneten müssen jeweils eine Woche pro Monat in Strassburg arbeiten und tagen.

Sie müssen aufgrund von Entscheidungen der Regierungschefs demnach für viel Geld zwischen Brüssel und Strassburg hin und her ziehen - inkl. aller Mitarbeiter seien es monatlich mittlerweile weit mehr als 3000 Personen. LKWs transportierten die ganzen benötigten Schriftwechsel und sonstigen Unterlagen, Hotels werden gebucht usw.

Die Kosten pro Sitz (Europas Parlament hat ganze drei!) belaufen sich auf ca. 200 Millionen Euro pro Jahr. Der dritte Sitz befindet sich in Luxemburg.

Und der Oberknaller ist, dass die EU-Parlamentariere die Initiative OneSeat ins Leben gerufen haben, denn sie WOLLEN diesen ganzen Irrsinn gar nicht, sind aber machtlos, da die Entscheidung darüber, wie oben geschrieben, Aufgabe der Regierungschefs ist und diese die momentane Situation scheinbar befürworten.

Fakten dazu liefert die Seite der Initiative.

Witzigerweise sagte unsere Angela Merkel bei einer ad-hoc Journalisten-Frage (ARD, Beitrag in Panorama am 08. Juni 2006), das sollten doch die Parlamentarier selber entscheiden - Sie scheint augenscheinlich gar nicht zu wissen, wer diesbezüglich das Sagen hat.

*argh*

[Tags: eu, europa parlament, oneseat]{.small}

Jan Beilicke

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Jan Beilicke is a long-time IT professional and full-time nerd. Open source enthusiast, advocating security and privacy. Sees the cloud as other people's computers. Find him on Mastodon.